Unterernährter Säugling stirbt in Trierer Krankenhaus (14.10.2010)

Der unterernährte Säugling aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm ist am Donnerstagnachmittag im Krankenhaus gestorben. Das sagte der Geschäftsbereichsleiter Jugend der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm, Stephan Schmitz-Wenzel, auf dapd-Anfrage.

Die Eltern kommen allerdings nicht in Haft. Zur Begründung hatte die Staatsanwaltschaft Trier auf Anfrage gesagt, die Eltern hätten den neun Wochen alten Jungen nicht böswillig misshandelt. Offenbar waren die 19-jährige Mutter und der 26-jährige Vater überfordert. Ein Sprecher sagte, die Eltern hätten gar eine Hebamme um Rat gefragt und von dieser Zusatznahrung bekommen. "Die beiden sind nicht der Prototyp von Rabeneltern", sagte er.

"Kein schweres Verbrechen"

Die Anklagebehörde sieht kein schweres Verbrechen wie etwa versuchten Totschlag oder Mord gegeben. Strafrechtlich werde den Eltern gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen, sagte der Sprecher.

Vater und Mutter hatten ihren neun Wochen alten Jungen am Mittwoch selbst ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte informierten sofort das Jugendamt, das wiederum die Polizei alarmierte. Die Familie war dem Jugendamt zuvor nicht bekannt. Den Eltern wurden vom Amtsgericht das Sorgerecht entzogen.